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Forschungsgruppe

Infektionsbiologie

Mikrobiellen Gemeinschaften bestehend aus Bakterien, Pilzen, und Viren besiedeln alle Körperoberflächen des Menschen. Man bezeichnet sie in ihrer Gesamtheit als Mikrobiom. Die Zusammensetzung des Mikrobioms variiert zwischen Individuen und auch innerhalb eines Individuums im Laufe des Lebens. Wichtige Einflussfaktoren am Anfang des Lebens sind der Geburtsmodus und die Ernährung, später spielen die Einnahme von Antibiotika und Medikamente sowie langfriste Ernährungsformen, der Gesundheitszustand, aber auch Sport und Stress eine Rolle. Eine Vielzahl an Studien hat in den letzten Jahren begonnen zu erforschen, inwiefern das Mikrobiom und seine Veränderungen aktiv zu unserer Gesundheit und der Entstehung von Erkrankungen beiträgt. Für verschiedene Erkrankungen konnte in Tiermodellen und klinischen Studien gezeigt werden, dass bestimmte Veränderungen im Mikrobiom entweder die Entstehung oder den Verlauf von z.B. chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder die Infektanfälligkeit beeinflussen. Dies hat zur Entwicklung von neuartigen Mikrobiom-basierten Therapien geführt, die derzeit in Tiermodellen und klinischen Studien erforscht werden. Die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Strowig nutzt interdisziplinäre Ansätze aus mikrobiologischen, immunologischen und bioinformatischen Methoden um ein molekulares Verständnis der komplexen Interaktionen zwischen Darmmikrobiom und Wirt zu erhalten. Das Wissen, das hieraus gewonnen werden kann, bildet einen wichtigen Grundstein für die Entwicklung neuer individueller Präventions- und Therapieansätze. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen MHH und HZI am CiiM sollen Forschungsergebnisse aus der Grundlagenforschung zukünftig direkter in die Praxis überführt werden. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Etablierung einer Mikrobiom-Analyseplattform, welche essentiell für die Erforschung des Einflusses des Mikrobioms des Wirtes auf dessen Suszeptibilität für Infektionen ist und bereits für verschieden Patientenkohorten (RESIST-SeniorIndividuals, LöwenKIDS) verwendet wurde. Ein anderes Beispiel ist die Identifizierung von spezifischen Mikrobiombestandteilen, die in präklinischen Modellen dazu genutzt werden können, um die Kolonisierung mit Krankheitsfördernden Bakerien zu verhindern.

Personen

Emre Mert Ipekoglu

Doktorand
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Casper Silvis

Doktorand
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Ata ul Wakeel Ahmad

Doktorand
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Mikhail Lebedin

Doktorand
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Clara Vázquez García

Postdoc
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Lisa Spatt

Technische Assistentin
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Dennis Doorduijn

Postdoc
Personalisierte Immuntherapie
Personen

Cathrin Gerhard

Technische Assistentin
Personalisierte Immuntherapie
Forschungsgruppe

Immunologie der viralen Hepatitis und Infektionen bei Leberzirrhose

Die Hepatitisviren A-E stellen weltweit eine große gesundheitliche Herausforderung dar. Akute Infektionen mit Hepatitis B (HBV), C (HCV), D (HDV) oder E (HEV) können in eine chronische Hepatitis übergehen und zu Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom führen. Von chronischer Virushepatitis sind weltweit mehr als 350 Millionen Menschen betroffen. Während direkt wirkende antivirale Medikamente eine Heilung der chronischen Hepatitis C ermöglichen, sind die langfristigen Auswirkungen auf das Immunsystem nach der Heilung der Infektion noch nicht vollständig bekannt. Direkt wirkende antivirale Nukleos(t)id-Analoga können zwar chronische Hepatitis B behandeln, eine vollständige Heilung ist jedoch selten. Innovative Ansätze, insbesondere die Modulation der Immunantwort auf HBV, sind vielversprechend für eine Heilung. Chronische Hepatitis D ist immer eine Koinfektion mit HBV, so dass Konzepte zur Heilung von HBV auch auf HDV abzielen werden. Bei der chronischen Hepatitis E, die nur bei immungeschwächten Patient:innen wie Organtransplantierten auftritt, könnte die Verstärkung der Immunreaktion gegen HEV eine neue Strategie sein. Bei Menschen mit Leberzirrhose ist das Immunsystem - unabhängig von der Ursache - geschwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht. Insbesondere bakterielle Infektionen der Bauchhöhle aufgrund von Aszites tragen erheblich zum Fortschreiten der Krankheit bei. Unsere Forschungsgruppe konzentriert sich auf das Verständnis der Immunreaktionen gegen Hepatitisviren und die Entwicklung von Biomarkern zur besseren Stratifizierung von Patient:innen für neue therapeutische Strategien zur Modulation des Wirtsimmunsystems im Kampf gegen chronische virale Hepatitis. Darüber hinaus erforschen wir die Mechanismen, die der Immunschwäche bei Leberzirrhose zugrunde liegen, und untersuchen Strategien zur Immunmodulation, um das Überleben dieser gefährdeten Patient:innen zu verbessern.